Mittwoch, 26. Februar 2014

Disney #2

Ich musste eine Präsentation über mein Heimatland für meine Austauschorganisation Mitte Dezember in der Schule halten. Anschließend wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, für den man den Inhalt der eigenen Präsentation und wie man diesen verkörpert hatte in einem zweiseitigen Worddokument zusammenfassen musste. Da ich meine Präsentation schon gegeben hatte, und ich die Informationen bereits hatte, und nur ein bisschen umschreiben musste, dachte ich, dass ich der Sache doch eine Chance geben könnte. Ich hatte nicht zu viele Hoffnungen in die Sache gesteckt. Schön wäre es jedoch gewesen, da der Preis eine Reise zu der BUBW (Better Understanding For a Better World)-Conference in Disney World, Florida war. Zwei Tage vor Weihnachten erhielt ich eine Email, dass ich die glückliche Gewinnerin sei, und im Februar nach Disney World fliegen würde. Ich war unglaublich glücklich, weil ich mir die Sache selbst erarbeitet habe, und Reisen das Größte ist. Am Mittwoch morgen sollte also mein Flug vom vereisten New York starten. Leider hat sich die ganze Sache ein bisschen anders gestaltet als erwartet, und ich musste am gleiche Tag noch vom Flughafen abgeholt werden, da es zu kalt und vereist war, um zu starten. Am nächsten morgen um 4 Uhr ging dann aber glücklicherweise mein erster Flug nach Philadelphia, und von dort aus nach Orlando. Zum Mittagessen konnte ich dann in die Konferenz mit einsteigen. Wir haben viel über kulturelle Differenzen und Probleme gesprochen, und was die Aufgabe unserer Generation ist, um die Welt einen besseren Platz für alle Menschen zu machen. Es war mega interessant, da ich die Möglichkeit hatte zu vielen Menschen mit verschiedenen religiösen und kulturellen Hintergründen Kontakt aufzunehmen. Wir besuchten außerdem eine Kirche, eine Mosche und eine Synagoge. Diese vier Tage haben mir sehr viel gegeben und mir zu einem anderen Blick auf alles verholfen. Außerdem konnte ich Freunde von überall auf der Welt machen, und es hat einfach Spaß gemacht nur zu reden und über einander zu lernen.

Christmas

Weihnachten verlief Größtenteils wie erwartet. Als wir aus Disney zurückkehrten, waren nur noch drei Schultage verlieben und dann hatten wir endlich die lang ersehnten Ferien. Ich hatte nämlich schon seit dem August keine Ferien mehr gehabt. In Vorbereitung gingen wir einen Weihnachtsbaum fällen. Da es aber schon halbdunkel war, und wir sowieso wieder ins warme Haus wollten, hatten wir diese Sache wahrscheinlich ein bisschen zu eilig angegangen. Nachdem wir den riesigen Weihnachtsbaum nach Hause und in's Wohnzimmer gebracht hatten, sah er nämlich irgendwie gar nicht mehr so schön und voll aus. Da der Großteil der Familie den Baum schon nach drei Tagen nicht mehr sehen konnte, entschieden wir, dass das mit dem Baum doch einen zweiten Anlauf bräuchte. Somit hatten wir dieses Jahr zwei Weihnachtsbäume. Lauren und ich schmückten gemeinsam Haus und neuen Baum, und auch die Socken über dem Kamin wurden aufgehangen. Ich habe sogar meine eigene bekommen, in der ich dann am Weihnachtsmorgen, dem 25., Süßigkeiten und andere Kleinigkeiten gefunden habe. Nachdem wir am Weihnachtsabend jeder einen neuen schönen Schlafanzug bekommen hatten (so war es Tradition), und wir darin gut geschlafen hatten, wurde also wieder einmal zeitig aufgestanden. Die Geschenke mussten ja ausgepackt werden. Es war toll, und ich hätte eigentlich gar keine Geschenke groß erwartet. Danach gab es Frühstück und dann um die Mittagszeit kam Verwandtschaft zu Besuch und es wurde wieder einmal zusammen gegessen. Die restlichen Weihnachtstage waren wie gewohnt erholsam, aber nicht so ereignisreich. Am Ende der Ferien sind wir dann weiter in den Norden in die Berge zu den Großeltern gefahren, und haben drei Tage am See verbracht. Es waren minus 35 Grad Fahrenheit, und wir haben schöne Spaziergänge gemacht, und gute Hühnersuppe gegessen. Das Beste was man an kalten Wintertagen machen kann. Lauren und ich hatten auch das Glück Oma's Whirlpool benutzen zu dürfen, der unter freiem Himmel stand und wir schön unter den Sternen quatschen konnten. Wir hatten viel Spaß. Wir haben immer Spaß zusammen.

Disney #1

Hallo, mir geht's noch gut! Ich hoffe euch auch. Ich versuche mal die letzten Monate möglichst zusammen zu fassen. Es tut mir leid, dass ich so lange nichts geschrieben habe!
Also im Dezember hatte ich nun das Glück mit meiner Gastfamilie nach Orlando, Florida in den Urlaub zu fahren. Nach drei Stunden Flug kamen wir endlich im warmen Sonnenstaat an, und waren die 80 Zentimeter Schnee los.  Wir verbrachten die 5 Tage Familienurlaub im 'Beach Resort', Disney World, und besuchten die vier verschiedenen Welten. Jede einzelne einen Tagestrip wert. Es hieß also zeitiges Aufstehen, viel laufen, und Abends nach dem Feuerwerk ins Bett. Es war eine tolle Erfahrung, weil ich noch nie so etwas wie Disney gesehen habe. Dank Abby kenne ich mich nun auch ziemlich gut mit allen Disneyfilmen aus, und hatte somit auch Spaß an den kleinen Details, die überall verstreut waren. Hilight für Abby war das Prinzessinnen Dinner in Cinderella's Castle am Samstag Abend. Prinzessin Jasmin, Schneewittchen, Cinderella und Rapunzel kamen an die Tische und sprachen mit ihren Gästen. Abby vergaß vor Schreck das Essen, und war Abends nicht ruhig zu bekommen. Es war die süßeste Sache, auch wenn ich eigentlich schlafen wollte. Ich würde sagen Abby ist der größte Fan, und deswegen hat es für uns alle Spaß gemacht, sie so glücklich sehen zu können. 
















Sonntag, 10. November 2013

Dienstag, 5. November 2013

Catching up


Familienessen
Spiritweek

Hallo alle zusammen! Ich weiß es ist schon wieder ziemlich viel Zeit seit dem letzten Post vergangen. Sie läuft hier drüben einfach zu schnell. Unglaublich, schon über drei Monate, fast 100 Tage, ein Drittel des Austauschjahres ist bereits um. Es ist November, die Tage werden kälter, und es fühlt sich so an, als wäre der erste Schnee auch nicht mehr weit. Die Bandseason ist seit einer Woche beendet, und jetzt steht nur noch eine Art 'Abschlussball' in knapp drei Wochen dazu an. Dann ist dieses Kapitel abgeschlossen. 
Community Service at the book fair






















Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an alle, die zu meinem Geburtstag an mich gedacht haben, und liebe Nachrichten, Briefe oder gar Pakete geschickt haben. Meinen Geburtstag habe ich mit meiner Gastfamilie und Freunden gefeiert. Ich habe eine richtige Geburtstagstorte von ihnen bekommen und sogar Geschenke. Das hätte ich niemals erwartet, und dadurch war ich natürlich umso mehr erfreut darüber. Es ist einfach das Gefühl, dass ich hier willkommen bin, und dass sie sich freuen das ich hier bin. Einfach unglaublich, dass ich eine Familie abbekommen habe, die wirklich so gut zu mir passt. In der Zwischenzeit war ich nämlich schon einige Male bei verschiedenen Freunden zu Hause, und dort war nicht von Reinheit und Hygiene zu sprechen. Nicht dass es überaus sauber sein muss, aber ein gewisses Maß brauch man schon um sich wohl zu fühlen.. wie auch immer. Auf meinen Geburtstag folgte unter anderem Halloween. In Amerika darf man sich zu Halloween verkleiden als was man will. Man muss nicht einmal den Anschein erwecken, gruselig aussehen zu wollen. Nachdem wir unseren Keller durchsucht hatten, war ich zur Sonnenblume geworden und ready to go. Ich verbrachte den Abend mit Freunden, und im Gegenteil zu Deutschland zieht man hier auch in unserem Alter noch um die Häuser. Natürlich für Süßigkeiten, was wahrscheinlich der Grund ist, weshalb amerikanische Jugendlich gehen und deutsche nicht. Es klappt hier übrigens wirklich gut, da die Nachbarschaften wie in Desperate Housewives aussehen. Haus an Haus. Nachdem wir wegen des Regens nach Hause zurück kehrten, machte ich mich auf zur Movienight bei Amanda. Wir hatten haufenweise Essen und schauten 'Nightmare on elm street'. Da ich leider nicht den Luxus von schulfreien Tagen genießen durfte, saß ich Freitagmorgen etwas weniger wach in der Schule. Wie aus dem Nichts hatten wir allerdings einen Stromausfall, und konnten zwei Stunden lang, bis das Problem behoben wurde, keinen Unterricht machen. Denn die Schule verfügt in jedem Raum über Smartboards und eineige Computer und Laptops. Da diese ohne Strom nicht laufen war es nicht möglich zu unterrichten. Ziemlich böse, wenn man weiter darüber nachdenkt.

Philadelphia
Happy Birthday
American Birthdaycake!


Dienstag, 15. Oktober 2013

Pyjama-Day

Zweiter Platz für die Webster High School Marching Band. Nachdem wir im Hotel angekommen waren, zwei Stunden in der Mall verbracht haben und uns am Eisbuffet im Hotel bedient hatten, fielen wir müde und kaputt in unsere Betten. Am Samstag uns Sonntag hieß es dann zeitig aufstehen. Wir probten den ganzen Samstag lang bis zur anstehenden Competition und kehrten nach dem Auftritt gegen 24 Uhr zurück ins Hotel. Am Sonntag stand Sightseeing und Besuch im Museum über die Declaration of Independence an. Erwähnenswert finde ich, dass die Amerikaner Sightseeingtours in Fahrzeugen haben, die sich sowohl auf Land und Wasser fortbewegen können, eine Art Auto-Boot, damit sie sich nicht groß bewegen müssen, weil das Umsteigen entfällt. Nachdem wir das ganze Wochenende lang Glück mit dem Wetter hatten, kamen wir Sonntagnacht im strömenden Regen zu Hause an. Bloß gut mussten wir Montag nicht in die Schule. Diese Woche ist Spiritweek in meiner High School. Das bedeutet, dass am kommenden Wochenende Homecoming
ansteht, und sich alle Schüler jeden Tag zu einem bestimmten Motto kleiden, um den Spirit der Schule zu pushen. Am Freitagabend liegt dann das Homecoming-Footballgame an, und wir haben verkürzten Unterricht. Außerdem schmücken wir die Flure und haben eine Pep-Rally. Morgen ist Pyjama-Day, und die Beschreibung die hinzugefügt wurde war 'dress up like you do when you stay with your grandmother at her home'. Wird ein bequemer Tag!


Had some nice days in Philly.


Donnerstag, 10. Oktober 2013

Ready for Philadelphia

Hej! Sorry, dass ich mich jetzt erst melde, aber ich finde einfach keine Zeit. Was eigentlich eine gute Sache ist. Schule, Band, Freunde und Familie nehmen mich vollständig ein, so habe ich keine Langeweile und keine Zeit an Heimweh zu denken. Denn das ist gar nicht so abwegig: schon zwei Mädels aus meiner Gruppe (dreißig Leute) sind zurück in Deutschland. Ich wünsche ihnen alles Gute, und dass sie ihre Entscheidungen nicht bereuen, trotzdem ist es schade um das Vollstipendium, dass vollständig hätte genutzt werden können. Wie auch immer, mir geht es gut, ich habe Spaß, und habe mich eingelebt. Nur es ist für meinen Geschmack ein bisschen zu kalt hier, aber kein Problem, zieht man eben zwei Jogginghosen in die Schule an. Interessiert hier nämlich absolut niemanden, wie man rum läuft so lange man sich selbst in seiner eigenen Haut wohl fühlt. Eigentlich laufen hier auch alle in Jogginghosen rum, wenn ich es mir so recht überlege. Ebenso stört es dir Lehrer nicht, wenn man während des Unterrichts isst oder sich mit dem Handy beschäftigt (was bei dem offenen wlan-Netz der Schule gute Möglichkeiten zur Beschäftigung bieten würde). Das mit der Sprache läuft mittlerweile auch ganz gut, und die ersten Tests und Leistungskontrollen sind bereits durch.
Morgen ist Freitag, und es ist der Beginn eines langen Wochenendes. Die Schule startet erst wieder am Dienstag. Da wir am Samstag eine große national competition haben, starten wir morgen früh Richtung
Philadelphia und verbringen die Tage dort, weil dies gleichzeitig Austragungsort ist. Ich bin gespannt, wie die Tage werden und was mich erwartet. Die vergangenen Shows sind gut gelaufen, wir haben derzeit den zweiten Platz in den nationals sicher. Jetzt hoffen wir auf einen guten Samstag um die 1.60 Punkte Unterschied ausgleichen zu können, und den ersten Platz einzunehmen. Immerhin üben wir viel und hart in der nächtlichen Kälte New Yorks, in der Hoffnung die anderen später zu schlagen. Ich freue mich, ein paar schöne Tage mit den ganzen Leuten zu verbringen, und ein weiteres Stückchen von Amerika sehen zu dürfen.
Bis bald!

Dienstag, 10. September 2013

Busy school days

Entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde. Meine letzte Woche war meine erste Schulwoche und demzufolge auch echt anstrengend. Nicht nur, dass alles neu war. Durch Hausaufgaben, Band Proben, Auftritte und Competitions war ich die ganze Zeit gut beschäftigt und nutzte jede freie Minute die mir blieb zum Schlafen. Doch vorerst zur Schule. Die HighSchool ist riesen groß, aber glücklicherweise bin ich noch zu keiner einzigen Stunde zu spät gekommen. Die fünf Minuten-Pausen zwischen den Stunden sind knapp berechnet, und man hat wirklich nicht die Möglichkeit, einen kurzen Plausch zu halten, wenn man vor dem Klingeln den Raum erreicht haben möchte. Wenn man nicht weiß wo man hin muss, sind jedoch alle hilfsbereit und zeigen einem wo's lang geht. Auch alle meine Lehrer sind wirklich lieb und lustig. Meine Kunstlehrerin ist beispielsweise die Liebe in Person, sie bringt regelmäßig Cookies für uns mit, und lässt uns während dem Zeichnen Musik hören. Da in allen Klassenräumen sehr gute technische Voraussetzungen geschaffen sind, werden uns oft kurze Filmausschnitte oder die tägliche 'Webster-Schroeder-High-School-Morning-Show' vorgespielt. Ja genau, die Schüler machen eine tägliche 'Show', in der über Veranstaltungen, Siege der Schulmannschaften, oder Änderungen informiert wird. Außerdem wird jeden Morgen eine Durchsage gemacht, mit der Angabe des Tages und einer Widmung an die amerikanische Flagge und die Staaten, zu der jeder aufstehen muss, die Hand auf's Herz, und zur Flagge (die natürlich in jedem Klassenraum hängt) gedreht. Dann kann der Unterricht los gehen. Die Stunden laufen ganz gut, nur die Hausaufgaben sind momentan ziemlich umfangreich, so dass ich viel Zeit reinstecken muss. Ich habe eine Stunde Lunch, in der ich schon neue Freundinnen gefunden habe. Das Kantinenessen ist ziemlich vielfältig, damit meine ich jedoch, es gibt eine große Auswahl von Chickenfingers, über Pommes und Pizza, bis hin zu Cookies. Außerdem verfügt die Schule über eine große Bibliothek und ein WLAN-Netz, dass Anwendungen wie Facebook & Co. nur leider gesperrt hat. Ich bin froh, dass ich die Mädels kennen gelernt habe, und sie jeden Tag beim Lunch sehe. Und damit meine ich wirklich nur beim Lunch. Denn die Schule ist so groß, dass man nicht oft bekannte Gesichter sieht. Übrigens hatten wir auch schon einen dieser bekannten Fototage, bei denen man nur einen Versuch für sein Jahrbuchfoto hat.
Am Wochenende hatte ich nach verschiedenen Bandproben unter der Woche dann die große erste Competition mit der Marching Band. Wir starteten früh um 10 Uhr mit dem Proben auf dem Parkplatz der Schule. Denn nur dort war genug Platz für alle, und die Wettkampfbedingungen unter freiem Himmel waren gegeben. Blöd war nur, als es anfing zu regnen, und wir die Kapuzen nicht aufsetzen durften. Bis zum Lunch war es also ziemlich kalt. Zurück im Gebäude brachte mir meine Gastmutti Suppe und Tee mit, und nach dem Zusammenpacken ging es mit den gelben Schulbussen in Richtung Wettkampf. Wir wurden zweiter Platz und ich lag gegen 24 Uhr in meinem warmen Bett. So werden alle meine kommenden Samstage aussehen, aber ich freue mich wirklich drauf. Der Tag hat mir viel Spaß gemacht, es ist toll für das gleiche Ziel zu kämpfen. Am Sonntag bin ich dann um 9 Uhr in die Kirche gegangen um meinen Community Service zu machen. Jedoch hatten sie für die erste Zeit noch keine Aufgabe für mich, so habe ich mich mit in den Gottesdienst gesetzt. Wirklich Wahnsinn wie toll das sein kann. Es wurde viel gesungen, und zwar wirklich schöne Lieder. Die Kirche hat hier viel mehr Pfiff.
So, ich mache mich in Richtung Bett, und hoffe ich konnte euch einen kleinen Überblick über meine Tage geben. Bis Bald, eure Solveig

Samstag, 31. August 2013

Caricature: Lauren & Solveig



New York State Fairport Music & Food Festival


Da New York kurz vor dem Schulstart nochmal ein Feiertagswochenende hat, machten wir gestern am Freitag einen Familienausflug zum New York State Fairport Music and Food Festival. Ich wusste nicht was auf mich zukommen würde und wie lang wir dort bleiben würden, aber freute mich, gemeinsam etwas mit meiner Familie unternehmen zu können. Nach der Autofahrt kamen wir auf dem riesigen Festgelände an, welches jetzt schon nur erschwert und mit langsamen Tempo befahren werden konnte. Wir stellten das Auto ab und betraten das Fairport, welches sich letztendlich als Volksfest mit Rummel und allem was dazugehört entpuppte. Neben Käfigen, die man betreten konnte, um Vögel oder Schmetterlinge hautnah mitzuerleben, wurden viele verschiedene Karussellfahreten angeboten sowie Stände mit unglaublich simpel scheinenden Spielen und großen Gewinnen. Beispielsweise musste man einen Tischtennisball in eines von 50 im Quadrat angeordneten Gläsern werfen um einen Goldfisch oder ein 2 Meter großes Kuscheltier zu gewinnen. Dazu kosteten 10 Versuche nur einen Dollar. Ich weiß nicht, wie schwer es wirklich ist, aber viele Leute liefen mit Wassertüten in denen ein Goldfisch schwamm oder riesigen Kuscheltieren herum. Außerdem gab es natürlich an jeder Ecke etwas zu essen. Von gebrannten Mandeln, über Popcorn, bis hin zu frittierten Waffeln und hundert verschiedenen Sorten von Softeis, gab es sogar Süßigkeiten wie Caramelpopcorn oder frittierte Oreokekse. Dann gab es natürlich das übliche Angebot an Pommes, Burgern und Pizza, aber auch amerikanisches chinesisches Essen (was fettiger ist als deutsches
chinesisches) und Wraps, bis hin zu Seafood. Am anderen Ende des Festivals waren Bühnen aufgebaut, auf denen Bands spielten und Hallen, in denen viele Stände aufgebaut waren, an denen Schmuck und viele andere Sachen verkauft wurden. Dort konnte man übrigens auch Karikaturen von sich anfertigen lassen. In der Küche hängt nun eine von Lauren und mir. Insgesamt liefen wir ungefähr sieben Stunden auf dem Gelände herum, und kehrten müde gegen 19 Uhr Heim. Übrigens wollten wir um 9 Uhr früh das Haus verlassen, sind aber durch die amerikanische Pünktlichkeit erst gegen 10:30 Uhr losgefahren. Alles in allem ein sehr schöner Tag mit meiner Gastfamilie.
Bis bald, eure Solveig

Donnerstag, 29. August 2013

WELCOME turns into PERMANENT

Am Abend statteten uns Oma und deren Schwester einen Besuch ab. Es war draußen mittlerweile dunkel, aber immer noch angenehm warm. Da meine Gastfamilie einen Kamin auf der Terrasse (!!) hat, verbrachten wir den Abend um das Feuer sitzend, erzählend, und s'mores machend. Eine amerikanische Erfindung aus Marshmallows, Keksen und Schokolade. Dazu hielten wir die Marshmallows ins Feuer und bauten uns anschließend unsere s'mores zusammen. So gibt es hier unglaublich viele kalorienreiche leckere Erfindungen, die man einfach ausprobieren möchte, wenn man einmal hier ist. So schlief beispielsweise am Dienstag eine Freundin bei uns daheim. Wir backten Reese's Crumbles und schauten anschließend einen Film. Es war ein lustiger Abend, aber auch ziemlich viel ungesundes Essen. Da passt es mir eigentlich ganz gut, dass meine Gastfamilie einen Vertrag im nahe gelegenen Fitnessstudio hat, und mich kostenlos darin mit aufnehmen kann. Wir gehen mindestens einmal pro Woche, und ich hoffe, dass wir während der Schulzeit, wenn wir einen geregelten Tagesablauf haben, auch öfter gehen können. Nur
momentan traue ich mich noch nicht zu fragen, ob sie mich mal wohin fahren können. Ich will ihnen nicht zur Last fallen, denn schließlich füttern sie mich ja schon durch. Außerdem waren wir in den letzten Tagen  shoppen und ich hatte ein Treffen mit meiner LC Diane und anderen Austauschschülern. Wir redeten über verschiedene organisatorische Dinge wie beispielsweise über den Community Service, zu dem mich mein Bundestags- stipendium verpflichtet. Es heißt, dass ich wenigstens 10 Stunden pro Halbjahr gemeinnützige Arbeit leisten muss, um die Gesellschaft zu unterstützen. Ich finde die Sache an sich nicht schlecht, da es auch hilft sich einzubringen, und 10 Stunden nun wirklich nicht die Welt sind. Nun versuche ich eine gute Stelle zu finden, um bald anfangen zu können. Des Weitern teilte unsere LC uns mit, dass das Stipendium außerdem einen bestimmten Betrag für uns vorgesehen hat, um verschiedene Ausflüge, die wir als Gruppe machen können oder müssen, zu finanzieren. Wir kamen zu dem Entschluss, dass es das Beste wäre, dass Geld das Jahr über zu sparen, um am Ende einen großen Ausflug nach New York City zu machen, der uns durch das Sparen nichts
kosten würde. Außerdem würde sie uns gern die Niagara Fälle später zeigen. Ich freue mich, eine so engagierte LC abbekommen zu haben! Sie überbrachte mir dann auch noch die tolle Nachricht, dass sich meine Gastfamilie, welche ja vorerst nur als Welcome Family galt, sehr freuen würde, wenn ich  bei ihnen bleiben würde. Das bedeutet, ich habe nun meine Familie für das gesamte Jahr. Eine Permanent Family! Es ist toll jetzt die Gewissheit zu haben, dass sie mir nicht jeden Moment sagen könnten, dass ich meine Sachen wieder packen muss. Ich liebe sie! Nachdem wir dann gemeinsam gegessen hatten, brachte Diane mich zur Bandprobe. Was ein Tag.
Bis dahin, Solveig


Sonntag, 25. August 2013

Von Spanisch und Brötchenhälften mit Fleisch

Nachdem ich am Freitag mit meiner Gastmutti in der Schule war, um meinen Stundenplan mit dem Counselor auszuarbeiten, habe ich nun endlich etwas mehr Klarheit, was Schule angeht. Die Schule beginnt in der nächsten Woche und eine klassische Schulwoche baut sich hier aus A-, B-, C- und D-Tagen auf. Das heißt, wenn die Woche mit dem A-Tag beginnen würde, wäre Dienstag B, und so weiter. Am Freitag würde das Ganze wieder von vorn beginnen, und es wäre A-Tag. Der folgende Montag nach dem Wochenende wäre dann B-Tag. Ein meiner Meinung ziemlich kompliziertes System, man könnte ja einfach einen fünftägigen Stundenplan entwerfen, aber okay. Außerdem habe ich mein Schließfach erhalten mit zugehöriger Zahlenkombination. Wir brauchten mehrere Anläufe, um dieses zu öffnen, um dann herauszufinden, dass der Locker bereits vergeben war, und wir zurück durch das riesen Schulhaus ins Sekretariat mussten, um einen neuen zu erhalten. Wenn ich riesen Schulhaus sage, meine ich wirklich wirklich riesig. Wir brauchten sicher fünf Minuten von der Mitte des Gebäudes, bis zum Locker, der sich nicht mal am Ende befand. Mir ist noch schleierhaft, wie ich in den 5 Minuten-Pausen von der einen Ecke des Westflügels, in die andere obere Ecke des Ostflügels gelangen soll. Ich hoffe die sind da mit hilflosen orientierungslosen Austauschschülern nicht so. Zu den Unterlagen erhielt ich netterweise noch zwei Karten der Schule, um mich überhaupt ein bisschen zurecht zu finden. Außerdem besprachen wir natürlich meinen Stundenplan. Eigentlich hätte ich freie Auswahl zwischen ca. 200 Kursen gehabt. Pflichtfächer waren nur US History & Government und English II. Hinzu kamen dann Algebra II, und eine Form von Sportunterricht. Ursprünglich wollte ich Aquatics wählen, was jedoch leider schon voll war, so habe ich jetzt zwei bis drei Mal die Woche Physical Education Outdoor Adventure, je nachdem wie die Tage fallen. Dann habe ich Painting und AP Environmental Science gewählt, und an Sprachen noch Latein und Spanisch. Ja, ich will dieses Jahr ganz viele neue Dinge probieren, zu denen man in der Heimat nicht die Möglichkeiten hat. Insgesamt habe ich 7 Stunden am Tag, wovon eine Lunch ist. Also eigentlich nur sechs Stunden, aber dafür dauert eine hier 55 Minuten, also alles in allem relativ normal. Ich gespannt wie alles wird, wie die Lehrer und die Schüler sind, wie das mit der Sprache klappt, und ob ich die Räume finde. Es wird auf jeden Fall interessant und neu.
Gestern hatte ich dann schließlich meinen ersten Auftritt mit der Marching Band auf dem Footballfeld unserer Schule. Die Tribünen waren voll gefüllt und insgesamt traten 7 Marching Bands auf. Wir waren der opening
act und führen unsere Show in unseren Uniformen auf. Es wurden mit Hilfe der Eltern Burger, Pizza, Eis, Chips, Popcorn, und all das ungesunde amerikanische Essen verkauft. Einfach so Amerikanisch, nachts auf der Tribüne eines Footballfeldes zu sitzen und Burger zu essen. Jedoch muss ich dazu sagen, dass sie sich selbst übertreffen. Denn sie lassen alles gesunde auf den Burgern weg, d.h. Salat, Gurken und Tomaten fehlen gewöhnlich. Eigentlich besteht das ganze nur aus zwei Brötchenhälften und Fleisch und evtl. Käse, wenn man sich für einen Cheeseburger entscheidet. 
Heute werden wir wahrscheinlich wieder in's Fitnessstudio gehen. Da meine Familie eine Art Familienvertrag hat, konnten sie mich problemlos mit aufnehmen. So nehme ich durch all das leckere Essen hoffentlich nicht ganz so sehr zu. 
Bis bald, eure Solveig

Donnerstag, 22. August 2013

Some American days

Seit dem Ende des Band Camps habe ich nun wöchentlich zwei Mal drei Stunden Probe. Ich treffe Leute und man macht Musik, ist wirklich ein optimaler Einstieg. Am Samstag werden wir übrigens unseren ersten öffentlichen Auftritt haben. Kurz zu den restlichen vergangenen Tagen: am Samstag feierten wir den Geburtstag meiner Gastmama typisch amerikanisch nach. Die ganze Familie kam uns besuchen, und wir grillten und schauten Football. Am Vormittag bereiteten wir das Essen und den Geburtstagskuchen vor, und bastelten Geburtstagskarten. Vor dem Essen gab es übrigens typisch Chips mit selbstgemachter Salsasoße, und Cracker mit verschiedenem Käse und Salami. Es ist wirklich leckerer als es sich anhört, aber leider auch ziemlich fettig. So wie nahezu jede Art von Essen hier. Am Sonntag fuhren Bob, Teri, Abby und ich dann schließlich zu dem T-Mobile Shop, um mir eine amerikanische Nummer zu zulegen. Nachdem wir all diesen Papierkram erledigt hatten, holten wir Lauren ab, packten Badesachen zusammen, und fuhren eine befreundete Familie besuchen, die ein riesiges Haus an der Küste des Ontario hat. Wir sind mit ihrer Mini-Yacht raus gefahren, und durften Yet-Ski fahren. Ich habe das noch nie vorher gemacht, es war mega cool!
Gegen Abend sind wir noch in deren ca. 30 Grad warmen Pool gegangen, von dem aus man auf's Wasser sehen konnte und aßen Pizza und Chickenwings. Was ein Tag. Die anderen Tage verbrachten wir bei Freunden von Lauren oder daheim. Gestern waren wir zum Beispiel mit einer Freundin zum Mittagessen aus und hatten dann noch verbleibende Zeit, bis uns Teri abholte. Es war etwas ungewohnt, dieses Zeit gemeinsam in einem riesigen Buchladen zu verbringen. Aber okay, ich wollte ja was Neues. Heute werden wir shoppen gehen, und ich freue mich, danach einen hoffentlich endlich etwas volleren Kleiderschrank zu haben.
Am 2. September beginnt übrigens die Schule bei mir, und morgen habe ich einen Termin in der Schule, um meine Kurse zu wählen. Das Gebäude kenne ich nun durch das dort stattfindende Band Camp schon ein wenig. Das ist gut. Aber trotzdem habe ich Bedenken meine Räume in einer 2000-Schüler-Schule nicht zu finden. Zudem kommen Sprache und neuer Unterrichtsstoff. Ich rechne also schon einmal mit ca. zwei ersten schwierigen Wochen. Jedoch wird das schon alles laufen, wenn ich mich erst einmal eingelebt habe. Mit dem Englisch komme ich übrigens gut zurecht. Ich verstehe nahezu alles, nur traue ich mich noch nicht so richtig viel zu sprechen. Aber das kommt schon noch. Bis bald!
Solveig

Montag, 19. August 2013

Unerwartet schön. Danke!

An dieser Stelle wollte ich mich nochmal herzlichst für das nette Büchlein bedanken. Vielen Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben, etwas rein zu schreiben, und an die, die das Ganze überhaupt erst auf die Beine gestellt haben. Ihr seid klasse! Es war schön, unerwartet in den Koffer zu schauen, und auf einmal dieses Buch in der Hand zu halten. Es hat mich zwar auch einige Tränen gekostet, es zu lesen, aber es waren irgendwie positive Tränen. Also nochmal vielen, vielen Dank für die herzlichen Einträge und die schönen Bilder meine Lieben!
Eure Solveig

Samstag, 17. August 2013

Band Camp

Auf mein erstes Wochenende in amerikanischer Umgebung folgte nun eine Woche Band Camp.
Meine Gastschwester hatte die Idee mich
mitzunehmen, weil Musik immer ein guter Weg ist, neue Menschen kennen zu lernen. So hielt ich mich jetzt eine ganze Woche auf dem Gelände meiner High School auf, um von 12 Uhr bis 21 Uhr Musik zu machen. Es war unglaublich anstrengend, da zu der Zeitverschiebung jetzt auch noch ein langer Tag hinzu kam. So schlief ich also täglich bis 10 Uhr, machte mich 11:30 Uhr auf den Weg zum Camp, und fiel gegen 22 Uhr müde in mein Bett. Hinzu kam, dass ich anfangs wirklich Probleme mit der Musik hatte, und mir schon Gedanken machte, ob es wirklich das Richtige für mich ist. Denn komischerweise konnten alle anderen im Front Line Ensemble (in dem ich bin) die Musik gut spielen. So stiegen die Zweifel am Montagabend also ein bisschen, und damit auch der Wunsch, einfach wieder zu Hause zu sein. Umso stolzer bin ich jetzt, dass ich mich durchgerungen habe, jeden Tag auf's neue zum Camp zu gehen. Es wurde von Tag zu Tag besser. Irgendwann stieg ich
dann auch dahinter, dass die gesamte Marching Band die Musik schon seit über vier Monaten probt, und ich mir eigentlich überhaupt keine Gedanken hätte machen müssen, dass es beim ersten Mal nicht so ganz geklappt hat. Heute ist Samstag, und gestern war der letzte Tag Band Camp. Am Abend hatten wir ein Vorspiel für die Eltern, und wer's glaubt, ich konnte alles genauso spielen, wie alle anderen auch. Jetzt gehe ich gern zu den  Proben und habe neue Freunde kennen gelernt. Es lohnt sich also, am Anfang die Zähne zusammen zu beißen, um zum Schluss mehr Spaß zu haben als gedacht.
Übrigens gab es während des Camps täglich zwei Pausen zum Essen. Bei der Snackbreak durfte sich jeder vom Kantinentresen drei Dinge nehmen. Gewöhnlicherweise griffen alle zu Chips, Eis und Bagels. Ich bevorzuge hingegen gute amerikanische Äpfel. Zum Abendessen gab es Pommes, Burger oder Pizza. Zum Nachtisch Cookies oder Eis. Hmm, gute amerikanische Küche!
Bis dahin,
eure nun wieder glückliche Solveig

Montag, 12. August 2013

Home is, where family is


Nachdem ich in dem kleinen Flugzeug, mit dem es nun nach Rochester gehen sollte, Platz genommen hatte, stieg die Aufregung noch ein wenig weiter. In einer Stunde würde ich die Menschen kennen lernen, mit denen ich jetzt ein ganzes Jahr verbringen würde. Irgendwie wildfremde Menschen. Das Flugzeug startete, und die allen bekannte Stewardess, die Getränke verteilt, kam durch die Reihen. Ich bestellte mein Wasser, und promt sprach mich der neben mir sitzende Mann an, woher ich denn komme. Durch meinen Pullover war es ja quasi kaum zu übersehen, dass ich Exchange student bin. Ich erklärte ihm was mich denn nach Rochester führe, und er kannte sogar meine LC Diane. Der Flug verging schnell, weil ich mich auf das Englisch sprechen in dieser Stunde konzentrieren musste, und so lag ich auch schon bald meiner neuen Familie in den Armen. Die ganze Familie war gekommen, um mich abzuholen, außerdem Diane. Wir quatschten und fuhren mit ihrem Geländewagen (sicher gibt es eine andere Bezeichnung für diese Art von Autos, da ich aber weiblich bin, kann ich das Auto leider nur mit den Adjektiven groß und silber beschreiben, sorry!) in Richtung neues zu Hause. Auf dem Weg hielten wir an einer Farm an, und kauften im Hofladen Obst und Gemüse (inclusive Corn - kind of American!). Meine Angst, mich nur von Pizza, Burgern und Chips zu ernähren war augenblicklich beruhigt. Wir legten weitere Stopps an einer Eisdiele und einem riesigen Einkaufsladen ein, in dem Lauren wochenends arbeitet. Nachdem wir zu Hause angekommen waren zeigte sie mir das Haus und mein Zimmer, und half mir anschließend, meinen Koffer auszuräumen. Es war schön, gleich so aufgenommen zu werden. An meinem Spiegel, meinem Handtuch und unten an der Tafel in der Küche steht mein Name in einem Herz. Sie sind sooo mega süß!

Nachdem wir uns eine Tanzsession an der X-Box lieferten, brachte Bob Lauren und mich zu einem Restaurant, in dem bereits ihre Freunde warteten. Wir aßen typisch amerikanisch, mit Chips als Vorspeise, und fuhren danach zusammen zum Bummeln. Bob holte uns dann 22 Uhr ab und wir fuhren nach Hause. Was ein erlebnisreicher erster Tag. Gestern nahm mich meine Gastmama dann mit zum PGA, abends machten wir Mais und Burger. Nachdem Lauren in Erfahrung gebracht hatte, was denn das Motto meines Teams bei dem heute startenden Bandcamp ist, machten wir uns auf in den Keller, um die Kostüme zu durchgrasen. Für mich ist heut Cat-Day, für Lauren Beach-Day. Ich bin nicht ganz überzeugt davon, aber anscheinend ist das hier so Gang und Gebe. Ich schreibe euch dann, wie es war.
Bye, Solveig

Bildergeschichte - D.C.